Da wir jung und dumm sind, haben wir es natürlich nicht seien lassen, am Tag vor unserer großen Fahrt recht lang in Miami zu feiern, so dass wir um 7 Uhr, nach recht wenig Schlaf schon wieder los mussten. Mike hat uns zur Autovermietung gefahren und schon bald durften wir unseren Wagen in Empfang nehmen
Also ging sie los, die Fahrt. Erst einmal bei McDonalds eingekehrt und ordentlich Doppelcheeseburger (1$ des Stück) reingedreht und dann Richtung Key West. Die Fahrt war Anfangs richtig langweilig weil wir noch ewig auf dem Festland waren. Als es dann mit den Brücken losging, waren wir richtig erleichert. Viel gibt es da aber eigentlich nicht zu erzählen, vielen Brücken, links und rechts Wasser und kleine Inseln, dann immer mal wieder einer von den Keys (sind richtig große Inseln mit vielen Bewohner, Geschäften usw.). Einige Zwischenstopps haben wir natürlich auch gemacht:
Schließlich erreichten wir auch die berühmte Seven Mile Bridge. Wie der Name schon sagt, ist sie 7 Meilen lang und wurde unter anderem durch die Filme "True Lies" und "Lizenz zum Töten" bekannt. Sie verbindet die Inseln (Keys) Key Vaca und Little Duck Key.
Nach schier endloser Fahrt (aufgrund der Altersbeschränkung waren nur Jano und ich als Fahrer des Mietwagens eingetragen, da bei Fahrern unter 25 der Mietwagen RICHTIG teuer wird) kamen wir ENDLICH am Ziel, Key West, an. Dort sind wir erst einmal zu einem Strand und der war richtig bescheiden. Die größte Drecksbrühe, das Wasser nur 50cm tief und der Meeresboden voller Schlamm und Gras. Da war die Enttäuschung natürlich erst einmal groß. Also haben wir uns entschlossen, zur angeblich meistfotografierten Sehenswürdigkeit der Welt zu gehen - den südlichsten Punkt der kontinentalen USA (da Key West über die ganzen Brücken mit dem Auto erreichbar ist, zählt es zum Festland der USA). Von dort aus sind es nur 90 Meilen nach Kuba. Der Feind, sowie das illegale menschenverachtende Folter-Gefangenenlager waren also ganz nah.
Auf Key West haben wir dann auch noch einen Hai gesehen (er ist direkt vor einem Pier entlang geschwommen). War zwar ein recht kleiner, aber immerhin ein Hai!
Key West allgemein ist sehr gemütlich mit vielen Kneipen, Restaurants usw. Da war auch einiges los, die Straßen waren voller Menschen und es hat uns richtig geärgert, dass wir am selben Tag wieder zurück mussten. Wir hätten uns wirklich früher drum kümmern und eine Jugendherberge buchen sollen. So waren wir nur etwa 3 Stunden auf Key West, was eindeutig viel zu wenig war und außerdem konnten wir so auch nicht am Nachtleben teilnehmen. Immerhin haben wir noch den wirklich atemberaubenden Sonnenuntergang gesehen. Der wird hier fast schon zelebriert, mit hunderten von Schaulustigen. Kein Wunder, ich habe noch nie so einen tollen Sonnenuntergang gesehen. Wirklich einmalig:
Auf Key West haben wir uns dann auch mit Sebastian, einen Studenten aus Ecuador, welcher auch an der FGCU studiert, getroffen. Er ist mit einer jungen Dame (ebenfalls ursprünglich aus Ecuador) gekommen. Da diese aber in Fort Lauderdale lebt, haben wir ausgemacht, dass er ab Miami mit uns zurück nach Fort Myers fährt.
Also ging unsere Rückfahrt los. Sebastian hinter uns, wir vornedran. Der Gedanke an die endlose Rückfahrt (und es war ja auch noch dunkel, so dass man nicht mal die Natur bestaunen konnte) war erschreckend.. noch dazu waren wir völlig übermüdet. Kurz (ca. 45 Minuten) vor Miami kam Sebastian auf die saudumme Idee uns zu überholen, um dann mit überhöhter Geschwindigkeit davonzubrausen. Zu allem Überfluss hat er sich dann auch noch verfahren. Alle Versuche einen Treffpunkt per Handy auszumachen scheiterten am schlechten Empfang. Irgendwann konnten wir uns dann doch in Miami an der American Airlines Arena verabreden und haben uns dort dann wieder getroffen (nachdem wir uns ewig in Miami verfahren hatten). Ich hätt dem Sebastian am liebsten den Hals umgedreht.. eine Stunde umsonst verblödet, nur weil er überholen muss.
Die Fahrt von Miami nach Fort Myers war anstrengend und lang. Jedenfalls waren wir letztendlich gegen 4:30 am am Flughafen, um den Mietwagen zurückzugeben. Grant (unser Ich-habe-eine-geschlossene-Dose-Bier-dabei-Outlaw) war so nett, uns ohne meckern zu dieser Zeit am Flughafen abzuholen. NOCH EINMAL EIN DANKESCHÖN DAFÜR!!!!!
Die Florida Keys waren wirklich eine Reise wert. Wir hätten nur wirklich mindestens eine Nacht auf Key West bleiben sollen. Die Hinfahrt war ja noch eingermaßen interessant, aber die Rückfahrt war nur noch nervig. 10 Stunden Autofahrt für 3 Stunden Aufenthalt ist nicht wirklich optimal. Dennoch war es ein sehr erlebnisreicher und interessanter Ausflug. Und die Spritkosten für diesen endlos langen Trip waren so unglaublich niedrig... wäre man in Deutschland diese Entfernung gefahren, dann wäre man nicht nur in Sizilien, sondern auch pleite ;-)